Christliche Spiritualität

Als der Herr so mit mir redete, kam Leben in mich und stellte mich auf meine Füße, und ich hörte dem zu, der mit mir redete.
Hesekiel 2,2

Wow, das ist eine spannende Vorstellung. Wenn ich mir Gebet vorstelle, dann sehe ich vor meinem inneren Auge einen Menschen in einer Kirche vor einem Kurzifix knien und innig zu Gott sprechen. Merkwürdig, dabei bin ich gar nicht katholisch. Aber dass Gebet zu einem echten Dialog werden kann, das ist nur schwer vorstellbar, oder?
Das scheint in der Bibel anders gewesen zu sein. Nicht nur, dass Menschen mit Gott gesprochen haben und dann eine Antwort bekamen, eine Erhörung ihrer Gebete, sie haben Gott/Jesus/ den heiligen Geist zu sich selber reden gehört.
Gibt es das heute nicht mehr?
Oder sind wir bei den vielen Stimmen und Eindrücken um uns herum nur nicht mehr gewöhnt, die Stimme Gottes zu hören? Sind unsere Antennen auf eine "falsche" Frequenz eingestellt?
Vielleicht gibt es das tatsächlich noch, dass Gott redet und ich aufmerksam werde und beginne zuzuhören,
durch sein Wort, durch andere Menschen, durch eine Stimme in meinem Inneren.
Vielleicht ist es keine Frage des Sprechens, sondern eine Frage des Hörens.
Vielleicht müssen wir wieder hören lernen.